Kapitel 2 Daten und Methoden
2.1 Erstellung Nutzungslayer
Für die Auswertungen brauchen wir einen möglichst einheitlichen Datensatz der Nutzungstypen für den gesamten Kanton Aargau. Dabei sollte die Auflösung möglichst gut und die unterschiedenen Nutzungstypen sollten für die Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten möglichst relevant sein. Wir versuchten aus den bestehenden Daten einen solchen Datensatz zusammen zu stellen. In Tabelle 2.1 haben wir die Nutzungstypen dargestellt, die wir für die Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten als relevant erachten und geben an, welche Datenquellen für die Beschreibung des Nutzungstypen potenziell in Frage kommen.
Kategorie | Nutzungstyp | Verwendete Datenquellen | Bemerkung |
---|---|---|---|
Siedlung | Versiegelte Fläche | Baugebietsgrenzen, Landwirtschaftliche Nutzungsflächen | Strassen, Gebäude, Gewächshäuser (=Kulturen in ganzjährig geschütztem Anbau) |
Siedlung | Siedlungsgrün | Grundpotenzial Grünland im Baugebiet | Siedlungsgrün (Gärten, Pärke, Friedhöfe etc.) |
Siedlung | Einzelhof | TLM Swisstopo | Einzelgebäude |
Landwirtschaft | Acker | Landwirtschaftliche Nutzungsflächen | Alle Kategorien ausser BFF-Flächen |
Landwirtschaft | Acker BFF | BFF | Brachen, Säume, Blühstreifen etc. |
Landwirtschaft | Dauergrünfläche | Landwirtschaftliche Nutzungsflächen | Alle Kategorien ausser BFF-Flächen |
Landwirtschaft | Dauergrünfläche BFF | BFF | z.B. wenig intensiv und extensiv genutzte Wiesen und Weiden |
Landwirtschaft | Dauerkulturen | Landwirtschaftliche Nutzungsflächen | Alle Kategorien ausser BFF-Flächen |
Landwirtschaft | Dauerkulturen BFF | BFF | z.B. Reben |
Wald und Gehölze | Waldrand | Waldausscheidung | – |
Wald und Gehölze | Aufgelöster Wald | Waldausscheidung, Normalisiertes Digitales Oberflächenmodell | Ohne Waldrand |
Wald und Gehölze | Laubmischwald | Waldausscheidung | Einteilung durch Remap-Analyse |
Wald und Gehölze | Nadelwald | Waldausscheidung | Einteilung durch Remap-Analyse |
Wald und Gehölze | Gehölze | Normalisiertes Digitales Oberflächenmodell, Landwirtschaftstatistik | Gehölze im Offenland |
Wald und Gehölze | Gehölze BFF | BFF | Gehölze mit ökologischer Qualität im Offenland |
Gewässer | Feuchtgebiet in Offenland | Amphibienmonitoring Kanton AG, BFF | Feuchtgebiete mit Qualität |
Gewässer | Offene Wasserfläche | V200 Swisstopo | – |
Übrige | Unproduktive Flächen | Landwirtschaftliche Nutzungsflächen, TLM Swisstopo, V200 Swisstopo | Gemulchte Flächen, Abbauareale, Steinbrüche, Fels, Bahngeleise |
Übrige | Unproduktive Flächen BFF | Landwirtschaftliche Nutzungsflächen | Trockenmauern |
Die Schwierigkeit bestehen darin, dass die vorhanden Daten unterschiedliche Formate (Raster- und Vektorbasiert) und Auflösungen haben. Um die Daten zu vereinheitlichen und eine möglichst grosse Auflösung zu erziehlen haben wir ein 25 x 25m Rasternetz über den Kanton Aargau gelegt. Für jede Rasterzellen versuchen wir nun den in dieser Rasterzelle relevanten Nutzungstyp zu bestimmen. In Kapitel 3 haben wir detailiert beschrieben wie wir dabei vorgegangen sind. Im folgenden Kapitel beschreiben wir die Datenquellen, die wir dazu verwendet haben.
2.2 Verwendete Datengrundlagen
2.2.1 Landwirtschaftliche Nutzungsflächen des Kanton Aargau
In diesem Datensatz sind alle landwirtschaftlichen Kulturen als Polygone ausgeschieden und gemäss des Flächenkatalogs in der Vollzugshilfe Merkblatt Nr. 6 des Bundesamtes für Landwirtschaft (Stand 2018) eingeteilt. Der Datensatz deckt die gesamte landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) und wenige Flächen ausserhalb der LN ab. Quelle: Kanton Aargau. Tabelle A.1 zeigt die Häufigkeit der verschiedenen Flächentypen. Quelle: Kanton Aargau.
2.2.2 Biodiversitätsförderflächen BFF
Die von Bund und Kanton finanzierten Flächen zur Förderung der Biodiversität sind digital erfasst. Die BFF sind als Polygone ausgeschieden. Um diese Daten mit den Arealstatistikdaten kombinieren zu können, haben wir für jeden Punkt der Arealstatistik bestimmt, ob er innerhalb einer BFF liegt und wenn ja, um welche Kategorie es sich dabei handelt. Tabelle A.1 zeigt die Häufigkeit der verschiedenen Flächentypen. Quelle: Kanton Aargau.
2.2.3 Waldausscheidung
Die Waldflächen basieren auf der Walddefinition des Aargauischen Waldgesetzes (Stand 2017). Die Waldflächen sind als Polygone ausgeschieden. Quelle: Kanton Aargau.
2.2.4 Baugebietsgrenzen
Quelle: Kanton Aargau.
2.2.5 Siedlungsgrün
Quelle: Kanton Aargau.
2.2.6 Vegetationshöhe
Das normalisierte digitale Oberflächenmodell (nDOM) beinhaltet die relativen Gebäudehöhen und Vegetationshöhen. Es wird berechnet als Differenz zwischen dem digitalen Oberflächenmodell und dem digitalen Terrainmodell. Es wird verwendet zur Modellierung natürlicher oder künstlicher Objekte ohne Einfluss der Geländehöhe. Wir haben basierend auf diesem Datensatz Informationen zu den Gehölzen im Offenland gewonnen. Quelle: Kanton Aargau.
2.2.7 Amphibienmonitoring Kanton AG
Mit dem Amphibienmonitoring überwacht der Kanton Aargau die Entwicklung folgender Zielarten: Laubfrosch, Kreuzkröte, Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Wasser-/Teichfrosch sowie Seefrosch (Neozoon) und – mit methodisch bedingt etwas geringerer Aussageschärfe – zu Kamm- und Teichmolch. Jährlich werden über 300 Laichgewässer bearbeitet, der Datenpool umfasst inzwischen über 1’000 Objekte. WIr benutzen diesen Datensatz um Wasserstellen im Offenland abzubilden, die eine genügende Qualität haben, dass darin die erwähnten Zielarten überleben können. Quelle: Christoph Bühler, Koordinationsstelle Amphibienmonitoring AG.
2.2.8 TLM Swisstopo
Das Topografische Landschaftsmodell von swisstopo beinhaltet die digital erfassten, landschaftsprägenden Objekte der Schweiz. In der Geodatenbank sind die verschiedenen Objekte dreidimensional mit Lage und Form abgelegt. Jedes Objekt verfügt über Zusatzinformationen wie Objektart, Nutzungen oder Beziehungen zu anderen Objekten. Die Objekte werden als punkt-, linien- oder flächenförmige 3D-Vektoren erfasst und im TLM georeferenziert, d. h. mit dem korrekten Raumbezug gespeichert.
2.2.9 V200 Swisstopo
VECTOR200 ist ein zweidimensionales Landschaftsmodell, welches die natürlichen und künstlichen Objekte der Landschaft im Vektorformat wiedergibt. Mit seinem hohen Generalisierungsgrad (Massstab 1:200 000) stellt es einen Referenzdatensatz für Übersichtsarbeiten auf regionaler und nationaler Ebene dar.
2.3 Artdaten
Die Daten zu den Ziel- und Leitarten sowie der prioritären Arten der Gilden A und B uns vom AG zur Verfüguing gestellt (Mail von Alex Stirnemann vom 23.08.2018, interne Ref). Im folgenden beschreiben wir die Datengrundlage für die beiden Gilden.
2.4 Gilde A: Strukturgebundene Arten
Zur Gilde A gehören verhältnismässig mobile Arten, deren Vorkommen und Ausbreitung an ein Mindestmass an Strukturelementen in der Landschaft gebunden sind. Relevant für diese Gilde ist die mittel‐ bis grossräumige Migration und Dispersion, daher spielt die Durchlässigkeit der Landschaft eine grosse Rolle. Hingegen ist die Bindung einzelne ausgewählte Lebensraumtypen von geringerer Bedeutung, entscheidend sind Strukturvielfalt und Lebensraumkomplexe (im Sinne von zusam‐ menhängenden Lebensräumen unterschiedlichen Typs). Ankerpunkte sind die realisierten und geplanten Wildtierkorridore (WTK) und Kleintierdurchlässe sowie wichtige kantonale und nationale Achsen.
In Tabelle 2.2 werden die Anzahl Nachweise der Ziel und Leitarten von Gilde A und in Tabelle 2.3 die Anzahl Nachweise der prioritären Arten der Gilde A zusammen gestellt.
NameDE | Name_Wis | Anzahl Nachweise |
---|---|---|
Faltiggerunzelter Wasserfuss | Hydropus trichoderma | 1 |
Gemeine Sichelschrecke | Phaneroptera falcata | 267 |
Goldammer | Emberiza citrinella | 1639 |
Graues Langohr | Plecotus austriacus | 35 |
Grosses Mausohr | Myotis myotis | 126 |
Hermelin | Mustela erminea | 225 |
Ledergelber Öhrling | Otidea alutacea | 1 |
Neuntöter | Lanius collurio | 612 |
Pappel-Schüppling | Pholiota populnea | 5 |
Waldohreule | Asio otus | 188 |
Wasserfledermaus | Myotis daubentonii | 43 |
Zauneidechse | Lacerta agilis | 1118 |
NameDE | Name_Wis | Anzahl Nachweise |
---|---|---|
Aspisviper | Vipera aspis s.l. | 44 |
Aurorafalter | Anthocharis cardamines | 438 |
Baumpieper | Anthus trivialis | 41 |
Baumweissling | Aporia crataegi | 4 |
Bechsteinfledermaus | Myotis bechsteinii | 6 |
Bocks-Dickfuss | Cortinarius (Ser.) camphoratus | 2 |
Brandtfledermaus | Myotis brandtii | 5 |
Braunauge | Lasiommata maera | 3 |
Brauner Waldvogel, Schornsteinfeger | Aphantopus hyperantus | 882 |
Braunes Langohr | Plecotus auritus | 72 |
Braunkehlchen | Saxicola rubetra | 2 |
Breitflügelfledermaus | Eptesicus serotinus | 1 |
Bronzegrüne Rosenkäfer, Marmorierter Rosenkäfer | Protaetia marmorata | 4 |
Bunter Kirschbaum-Prachtkäfer | Anthaxia candens | 4 |
Dorngrasmücke | Sylvia communis | 108 |
Eurasischer Luchs | Lynx lynx | 56 |
Europäischer Biber | Castor fiber | 2864 |
Faltiggerunzelter Wasserfuss | Hydropus trichoderma | 1 |
Feldhase | Lepus europaeus | 137 |
Flügelsporiger Milchling | Lactarius pterosporus | 10 |
Gartenbaumläufer | Certhia brachydactyla | 846 |
Gartengrasmücke | Sylvia borin | 647 |
Gartenrotschwanz | Phoenicurus phoenicurus | 195 |
Geburtshelferkröte | Alytes obstetricans | 345 |
Gemeine Sichelschrecke | Phaneroptera falcata | 267 |
Goldammer | Emberiza citrinella | 1639 |
Grauammer | Emberiza calandra | 31 |
Graues Langohr | Plecotus austriacus | 35 |
Grosse Hufeisennase | Rhinolophus ferrumequinum | 11 |
Grosse Schiefkopfschrecke | Ruspolia nitidula | 59 |
Grosser Fuchs | Nymphalis polychloros | 54 |
Grosser Perlmutterfalter | Argynnis aglaja | 15 |
Grosses Mausohr | Myotis myotis | 126 |
Grünspecht | Picus viridis | 1964 |
Haselmaus | Muscardinus avellanarius | 97 |
Hermelin | Mustela erminea | 225 |
Iltis | Mustela putorius | 241 |
Italienische Schönschrecke | Calliptamus italicus | 46 |
Kleine Bartfledermaus | Myotis mystacinus | 42 |
Kreuzkröte | Epidalea calamita | 249 |
Ledergelber Öhrling | Otidea alutacea | 1 |
Märzveilchenfalter, Hundsveilchenperlmutterfalter | Argynnis adippe | 31 |
Mauereidechse | Podarcis muralis | 1970 |
Mauerfuchs | Lasiommata megera | 342 |
Mauswiesel | Mustela nivalis | 44 |
Nachtigall | Luscinia megarhynchos | 180 |
Neuntöter | Lanius collurio | 612 |
Nierenfleck, Birkenzipfelfalter, Nierenfleck-Zipfelfalter | Thecla betulae | 78 |
Pappel-Schüppling | Pholiota populnea | 5 |
Pflaumen-Zipfelfalter | Satyrium pruni | 18 |
Rotmilan | Milvus milvus | 1693 |
Russischer-Bär, Felsbuschheiden-Prachtbär | Euplagia quadripunctaria | 56 |
Schleiereule | Tyto alba | 114 |
Schlingnatter | Coronella austriaca | 59 |
Schwarzkehlchen | Saxicola rubicola | 35 |
Schwarzmilan | Milvus migrans | 858 |
Steinkauz | Athene noctua | 2 |
Streuliebender Trichterling | Clitocybe phyllophila | 7 |
Struppiger Risspilz | Inocybe lacera | 1 |
Totenkopf | Acherontia atropos | 4 |
Tränender Saumpilz | Lacrymaria lacrymabunda | 19 |
Trauermantel | Nymphalis antiopa | 5 |
Turmfalke | Falco tinnunculus | 819 |
Turteltaube | Streptopelia turtur | 51 |
Uferschwalbe | Riparia riparia | 91 |
Wacholderdrossel | Turdus pilaris | 562 |
Waldeidechse | Zootoca vivipara | 49 |
Waldohreule | Asio otus | 188 |
Wanderfalke | Falco peregrinus | 81 |
Weisser Waldportier | Brintesia circe | 18 |
Weissstorch | Ciconia ciconia | 165 |
Wendehals | Jynx torquilla | 38 |
Wespenbussard | Pernis apivorus | 177 |
Wimperfledermaus | Myotis emarginatus | 1 |
Windenschwärmer | Agrius convolvuli | 12 |
Zaunammer | Emberiza cirlus | 90 |
Zauneidechse | Lacerta agilis | 1118 |
Zweifarbenfledermaus | Vespertilio murinus | 15 |
NA | Andrena bucephala | 24 |
NA | Andrena hattorfiana | 31 |
NA | Bombus ruderarius | 3 |
NA | Hymenoscyphus menthae | 1 |
NA | Lasioglossum costulatum | 4 |
NA | Osmia bicolor | 11 |
NA | Osmia xanthomelana | 4 |
2.5 Gilde B: Trockene Standorte
Gilde B beinhaltet eine Gruppe von Arten, welche an artenreiche, nährstoffarme Trockenstandorte gebunden sind. Eher lebensraumgebundene Arten mit geringer bis mittlerer Mobilität. Von Bedeutung sind die artenreichen Magerwiesen und ‐weiden inkl. der angrenzenden Trockenstandorte im lichten Waldbereich – also das ganze Spektrum von Mesobrometen und artenreichen Fromentalwiesen über trockene Felsköpfe bis zu lichten Pfeifengras‐ und Orchideen‐ Föhrenwälder entlang von Magerwiesen, zudem auch Abbauareale (z.T. als «Inselstandorte») und Ruderalflächen sowie auch artenreiche Verkehrsbegleitflächen.
In Tabelle 2.4 werden die Anzahl Nachweise der Ziel und Leitarten von Gilde A und in Tabelle 2.5 die Anzahl Nachweise der prioritären Arten der Gilde A zusammen gestellt.
NameDE | Name_Wis | Anzahl Nachweise |
---|---|---|
Gemeine Heideschnecke | Helicella itala | 114 |
Gewöhnliches Widderchen, Sechsfleck-Widderchen | Zygaena filipendulae | 290 |
Märzveilchenfalter, Hundsveilchenperlmutterfalter | Argynnis adippe | 31 |
Östlicher Wiesen-Bocksbart | Tragopogon Tragopogon pratensis ((L.) Celak.) Östlicher Wiesen-Bocksbart | 131 |
Schachbrettfalter, Damenbrett, Schachbrett | Melanargia galathea | 897 |
Schmalblättrige Wiesen-Flockenblume | Centaurea Centaurea jacea (Gremli) Schmalblättrige Wiesen-Flockenblume | 94 |
Weinhähnchen | Oecanthus pellucens | 60 |
Westliche Beissschrecke | Platycleis albopunctata | 292 |
Westlicher Scheckenfalter | Melitaea parthenoides | 144 |
Zweifarbige Beissschrecke | Metrioptera bicolor | 439 |
NA | Andrena fulvago | 35 |
NA | Andrena hattorfiana | 31 |
NA | Eucera nigrescens | 111 |
NA | Platycleis albopunctata | 24 |
NA | Unsicher: cf Knautia arvensis Unsicher: cf Knautia arvensis | 1 |
NameDE | Name_Wis | Anzahl Nachweise |
---|---|---|
Ampfer-Grünwidderchen | Adscita statices | 7 |
Aspisviper | Vipera aspis s.l. | 44 |
Baumpieper | Anthus trivialis | 41 |
Baumweissling | Aporia crataegi | 4 |
Beilfleck-Widderchen | Zygaena loti | 49 |
Bergkronwicken-Widderchen | Zygaena fausta | 2 |
Blasiger Becherling | Peziza vesiculosa | 5 |
Blauflügelige Oedlandschrecke | Oedipoda caerulescens | 24 |
Blauflügelige Sandschrecke | Sphingonotus caerulans | 156 |
Bluthänfling | Carduelis cannabina | 176 |
Braunauge | Lasiommata maera | 3 |
Brauner Waldvogel, Schornsteinfeger | Aphantopus hyperantus | 882 |
Braunkehlchen | Saxicola rubetra | 2 |
Braunkolbiger Braundickkopffalter | Thymelicus sylvestris | 208 |
Brombeerzipfelfalter, Grüner Zipfelfalter | Callophrys rubi | 9 |
Buntbäuchiger Grashüpfer | Omocestus rufipes | 131 |
Esparsettenbläuling | Polyommatus thersites | 31 |
Feldgrille | Gryllus campestris | 349 |
Flockenblumen-Grünwidderchen | Jordanita globulariae | 2 |
Gemeiner Warzenbeisser | Decticus verrucivorus | 59 |
Genabelte Strauchschnecke | Fruticicola fruticum | 137 |
Gewöhnliches Widderchen, Sechsfleck-Widderchen | Zygaena filipendulae | 290 |
Goldammer | Emberiza citrinella | 1639 |
Grauammer | Emberiza calandra | 31 |
Grosser Perlmutterfalter | Argynnis aglaja | 15 |
Grosser Schnegel | Limax maximus | 43 |
Grüne Lauchschrecke | Mecostethus parapleurus | 980 |
Hainveilchenperlmutterfalter, Magerrasen-Perlmutterfalter | Boloria dia | 139 |
Heidegrashüpfer | Stenobothrus lineatus | 317 |
Himmelblauer Bläuling | Polyommatus bellargus | 212 |
Hufeisenkleeheufalter, Hufeisenklee-Gelbling | Colias alfacariensis | 33 |
Idas-Bläuling, Ginster-Bläuling | Plebeius idas | 1 |
Italienische Schönschrecke | Calliptamus italicus | 46 |
Kaiserbär, Trauerspinner. Trauerbär | Phragmatobia luctifera | 6 |
Kleine Goldschrecke | Euthystira brachyptera | 114 |
Kleiner Feuerfalter | Lycaena phlaeas | 99 |
Kleiner nördlicher Würfelfalter | Pyrgus malvae | 72 |
Kleiner Sonnenröschen-Bläuling, Dunkelbrauner Bläuling | Aricia agestis | 95 |
Komplex des Sonnenröschen-Bläulings | Aricia agestis aggr. | 37 |
Krainisches Widderchen | Zygaena carniolica | 11 |
Kuckuck | Cuculus canorus | 589 |
Kurzflüglige Beissschrecke | Metrioptera brachyptera | 4 |
Libellen-Schmetterlingshaft | Libelloides coccajus | 8 |
Malven-Dickkopffalter | Carcharodus alceae | 116 |
Märzveilchenfalter, Hundsveilchenperlmutterfalter | Argynnis adippe | 31 |
Mattscheckiger Braundickkopffalter | Thymelicus acteon | 1 |
Mauereidechse | Podarcis muralis | 1970 |
Mauerfuchs | Lasiommata megera | 342 |
Maulwurfsgrille | Gryllotalpa gryllotalpa | 60 |
Nierenfleck, Birkenzipfelfalter, Nierenfleck-Zipfelfalter | Thecla betulae | 78 |
Pappel-Schüppling | Pholiota populnea | 5 |
Pflaumen-Zipfelfalter | Satyrium pruni | 18 |
Quendelschnecke | Candidula unifasciata | 37 |
Roter Scheckenfalter | Melitaea didyma | 57 |
Roter Würfelfalter, Roter Würfel-Dickkopffalter | Spialia sertorius | 80 |
Rotflügelige Oedlandschrecke | Oedipoda germanica | 4 |
Rotflügelige Schnarrschrecke | Psophus stridulus | 7 |
Rundaugenmohrenfalter, Blutgrasfalter | Erebia medusa | 1 |
Schachbrettfalter, Damenbrett, Schachbrett | Melanargia galathea | 897 |
Schafstelze | Motacilla flava | 1 |
Schlingnatter | Coronella austriaca | 59 |
Schwarzfleckiger Ameisenbläuling, Schwarzgefleckter Bläuling | Maculinea arion | 1 |
Schwarzkehlchen | Saxicola rubicola | 35 |
Schwarzkolbiger Braundickkopffalter | Thymelicus lineola | 76 |
Segelfalter | Iphiclides podalirius | 1 |
Seltenes Grünwidderchen, Skabiosen-Grünwidderchen | Jordanita notata | 6 |
Silbergrüner Bläuling | Polyommatus coridon | 22 |
Skabiosenscheckenfalter, Goldener Scheckenfalter | Euphydryas aurinia | 1 |
Skabiosenschwärmer | Hemaris tityus | 4 |
Stiefmütterchenperlmutterfalter, Mittlerer Perlmutterfalter | Argynnis niobe | 2 |
Stieglitz | Carduelis carduelis | 812 |
Trauermantel | Nymphalis antiopa | 5 |
Verkannter Grashüpfer | Chorthippus mollis | 16 |
Violetter Waldbläuling, Rotklee-Bläuling | Polyommatus semiargus | 492 |
Wachtel | Coturnix coturnix | 101 |
Wachtelkönig | Crex crex | 8 |
Wachtelweizenscheckenfalter | Melitaea athalia | 30 |
Waldeidechse | Zootoca vivipara | 49 |
Weinhähnchen | Oecanthus pellucens | 60 |
Weisse Turmschnecke | Zebrina detrita | 33 |
Weissfleckiger Kommafalter, Komma-Dickkopffalter | Hesperia comma | 4 |
Wendehals | Jynx torquilla | 38 |
Westliche Beissschrecke | Platycleis albopunctata | 292 |
Westlicher Scheckenfalter | Melitaea parthenoides | 144 |
Wiesengrashüpfer | Chorthippus dorsatus | 603 |
Wiesenpieper | Anthus pratensis | 1 |
Wulstige Kornschnecke | Granaria frumentum | 31 |
Wundkleebläuling, Steinkleebläuling | Polyommatus dorylas | 2 |
Zweifarbige Beissschrecke | Metrioptera bicolor | 439 |
Zwergbläuling | Cupido minimus | 82 |
NA | Andrena bucephala | 24 |
NA | Andrena chrysosceles | 65 |
NA | Andrena florea | 5 |
NA | Andrena fulvago | 35 |
NA | Andrena hattorfiana | 31 |
NA | Andrena labiata | 9 |
NA | Andrena lagopus | 7 |
NA | Andrena pandellei | 27 |
NA | Anthidium oblongatum | 32 |
NA | Anthophora aestivalis | 2 |
NA | Anthophora quadrimaculata | 5 |
NA | Bombus humilis | 155 |
NA | Bombus ruderarius | 3 |
NA | Bombus sylvarum | 60 |
NA | Bombus veteranus | 2 |
NA | Eucera longicornis | 27 |
NA | Eucera nigrescens | 111 |
NA | Halictus confusus | 1 |
NA | Halictus eurygnathus | 2 |
NA | Halictus scabiosae | 92 |
NA | Halictus subauratus | 51 |
NA | Heriades crenulatus | 1 |
NA | Heriades truncorum | 53 |
NA | Hoplitis leucomelana | 35 |
NA | Hoplitis tridentata | 3 |
NA | Hyaloscypha fuckelii | 1 |
NA | Hylaeus brevicornis | 13 |
NA | Hylaeus clypearis | 5 |
NA | Hylaeus cornutus | 7 |
NA | Hylaeus difformis | 9 |
NA | Hylaeus signatus | 34 |
NA | Hymenoscyphus menthae | 1 |
NA | Lasioglossum costulatum | 4 |
NA | Lasioglossum laticeps | 238 |
NA | Lasioglossum lucidulum | 17 |
NA | Lasioglossum nigripes | 25 |
NA | Lasioglossum pallens | 12 |
NA | Lasioglossum parvulum | 7 |
NA | Lasioglossum punctatissimum | 18 |
NA | Lasioglossum puncticolle | 11 |
NA | Lasioglossum semilucens | 11 |
NA | Lasioglossum xanthopus | 17 |
NA | Lasioglossum zonulum | 111 |
NA | Megachile ericetorum | 76 |
NA | Megachile parietina | 2 |
NA | Megachile pilidens | 28 |
NA | Melitta leporina | 13 |
NA | Melitta nigricans | 19 |
NA | Osmia bicolor | 11 |
NA | Osmia leaiana | 5 |
NA | Osmia rufohirta | 5 |
NA | Osmia xanthomelana | 4 |
NA | Platycleis albopunctata | 24 |
NA | Unsicher: Cornus sp Unsicher: Cornus sp | 1 |
NA | Unsicher: Ulmus Unsicher: Ulmus | 6 |
NA | Xylocopa violacea | 11 |
2.6 Statistische Methoden
Alle Anlysen wurden mit R durchgeführt (R Core Team, 2018). Die Dokumentation wurde vollständig in rmarkdown geschrieben. Die Struktur der Dokumentation inklusive der html Version wurde mit Hife von bookdown
erstellt (Xie, 2016). Alle Files sind auf dem Github-Account https://github.com/TobiasRoth/matrix_AG (Passwortgeschützt) dokumentiert.
2.6.1 Anteil Habitat
Als Mass für die Qualität einer Landschaft berechnen wir den Anteil des Habitates (Lebensraumtypen, in welchen sich die Gilde potentiell fortpflanzen kann) pro 500 x 500m Quadrat. Zur Berechnung des Index verwendeten wir die Funktion land.metrics()
aus dem R-Packet spatialEco
(Evans, 2017).
2.6.2 Durchlässigkeit
Der Patch Kohäsions Index misst die physikalische Verbundenheit eines Habitat-Typs. Der Index nimmt zu, je näher (geklumpter) die einzelnen Flächen des Habitat-Typs beieinander liegen. Die Werte des Indexes können zwischen 0 und 100 liegen. Wir verwenden diesen Index um die Durchlässigkeit einer Landschaftskammer zu beschreiben. Dabei verwendeten wir alle Flächen der Landschaftskammer, die wir als Habitat oder Verbindungselemente definierten (siehe Kapitel 1.3). Als Landschaftskammer definierten wir ein Quadrat mit der Seitenlänge von 3km. Die Formel des Index ist hier beschrieben. Zur Berechnung des Index verwendeten wir die Funktion land.metrics()
aus dem R-Packet spatialEco
(Evans, 2017).
2.6.3 Statistisches Modell
Wie gut der Anteil Habitat und die Durchlässigkeit das Vorkommen von Gilden beschreibt testen wir mit einem generalisierten linearen Modell mit Binomialverteilung (entspricht einer logistischen Regression), in dem das Vorkommen der Gilde (ja oder nein) die erklärende Variable ist und der Habitatanteil und die Durchlässigkeit (gemessen mit dem Patch Kohäsions Index) die erklärenden Variablen sind.
Mit verschiedenen Messgrössen versuchten wir dann das beste Modell herauszufinden. Dabei gingen wir wie folgt vor:
Manchmal gibt es Modelle, die wegen Korrelationen in den erklärenden Variablen, die Variation in den Daten zwar sehr gut beschreiben, trotzdem aber unplausible Resultate liefern. Um solche Modelle auszuschliessen, beurteilten wir in einem ersten Schritt, ob die Effektrichtung stimmte. In unserem Fall erwarteten wir positive Effektgrössen, da das Vorkommen der Gilde positiv mit dem Habitatanteil und der Durchlässigkeit korreliert sein sollte.
Naturgemäss kommen sehr gute Habitate (zum Beispiel BFF Gehölze) eher selten vor. Im Modell haben diese Variablen zwar einen starken Effekt (grosse Effektgrösse) auf das Vorkommen der Gilde, trotzdem erklären sie eher wenig der Variation in den Daten, da sie nur selten vorkommen. Aus diesem Grund verwenden wir die addiert Effektstärke des Habitatanteils und der Durchlässigkeit als wichtigstes Mass, um die Modelle miteinander zu vergleichen. Je grösser die mittlere Effektstärke desto besser ist eine Modell. Anzumerken ist, dass wir relative Effektstärken verwendet haben, damit die Effektstärken des Habitatanteils und der Durchlässigkeit gleich stark gewichtet sind.
Zur Plausibilitätskontrolle verwendeten wir zudem für jedes Modell den Goodness of Fit mit Hilfe des konditionellen R\(^2\) (Nakagawa & Schielzeth, 2013). Dieses haben wir mit Hilfe des R-Packetes
MuMIn
berechnet (Bartoń, 2018). Der Goodness of Fit zeigt an, wie gut das Modell die Variation in den Daten insgesamt beschreibt.